Hunde
Die Staupe ist eine gefürchtete, hochansteckende, häufig tödlich endende Virusinfektion.
Sie kommt weltweit vor und tritt bei Caniden (Hunde, Füchse, Wölfe etc.), Procyoniden (Waschbären, Pandas, etc.) und Musteliden (Frettchen, Wiesel, Marder, Nerze, Otter und Stinktiere) auf. Das Virus macht auch keinen Halt vor Robben und Großkatzen.
Das Staupevirus gehört zur Familie der Paramyxoviren. (Zu dieser Virusgruppe gehören auch das Mumpsvirus des Menschen und das Rinderpestvirus, die stark verwandt mit dem Hundestaupevirus sind. Das Mumpsvirus ähnelt dem Staupevirus sogar so sehr, dass es im Notfall zur Impfung herangezogen werden könnte).
Infizierte Tiere scheiden das Virus mit allen Körperflüssigkeiten aus und können so andere Hunde anstecken. Eine Übertragung durch Hände, Kleider oder Gegenstände ist ebenfalls möglich. Besonders gefährdet sind Welpen und alte Hunde. Die Inkubationszeit beträgt 3-6 Tage und nach 8 Tagen sind die Ausscheidungen des infizierten Tieres ansteckend. Bevorzugt werden Atmungstrakt, Verdauungs- und Urogenitalapparat befallen. Die Hunde zeigen häufig Fieber, Appetitlosigkeit, Augen- und Nasenausfluss.
Es kann zu Magen-Darmentzündungen mit Durchfall und Erbrechen (Gastrointestinale Form), Husten und schließlich Lungenentzündung (Respiratorische Form) oder krampfartigen Zuckungen, Bewegungsstörungen und Lähmungen (Nervöse Form) kommen. Eine selten auftretende Staupeform ist die Hard pad disease, die sich etwa 14 Tage nach der Magendarmerkankung anschließt. Es bildet sich eine Hyperkeratose des Nasenspiegels und der Zehenballen.
Treten nervöse Symptome auf, hat diese Verlaufsform der Staupe eine hohe Sterblichkeit. Die Erkrankung führt besonders bei Welpen häufig zum Tode, bei überlebenden Hunden bleiben häufig Spätfolgen. Die Diagnose kann durch eine Blut- oder Liquoruntersuchung abgesichert werden.
Diese Viruserkrankung, die durch direkten (von Tier zu Tier) oder indirekten (durch Urin, Kot, Speichel, Kleidung) Kontakt übertragen wird, befällt überwiegend junge Hunde und führt besonders beim Welpen sehr schnell zum Tod.
Ältere Hunde können aber ebenfalls erkranken. Der Erreger ist das canine Adenovirus I (CAV-1). Die Krankheitserscheinungen, die im allgemeinen 2–5 Tage nach der Ansteckung auftreten, sind denen der Staupe sehr ähnlich.
Zuerst kommt es zu Fieber, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfall, Schmerzen in der Bauchhöhle, Entzündungen im Rachenraum und nervösen Störungen. In seltenen Fällen verenden die Tiere sehr rasch, ohne für den Besitzer wahrnehmbare Symptome zu zeigen.
Die Besitzer vermuten daher häufig eine Vergiftung.
Im späteren Stadium der Erkrankung können Hornhauttrübungen auftreten, die in schweren Fällen zur Erblindung führen. Eine Blutuntersuchung zur Absicherung der Diagnose ist möglich.
Die Parvovirose wurde erstmals 1978, fast gleichzeitig in Europa, Nordamerika und Australien, beschrieben.
Es handelt sich um eine Viruserkrankung, deren Erreger in der Umwelt sehr widerstandfähig ist (bei Raumtemperatur mindestens 6 Monate ansteckungsfähig) und daher nicht nur durch direkten Kontakt von Tier zu Tier, sondern auch über Gegenstände und Kleidung übertragen werden kann.
Etwa eine Woche nach Aufnahme des Virus werden die Hunde erst teilnahmslos, verweigern das Futter und beginnen zu erbrechen. Schließlich kommt es zu schweren unstillbaren und blutigen Durchfällen mit hohen Wasserverlusten, die besonders bei Welpen innerhalb kurzer Zeit zum Tode führen können.
Aufgrund des ausgesprochen schnellen Krankheitsverlaufes kann die Erkrankung – besonders bei jungen Hunden– ohne vorherige Krankheitserscheinungen schnell zum Tod führen.
Das Parvovirus des Hundes ist arteigen, mit dem Erreger der Katzenseuche verwandt, aber nicht identisch.
Deshalb kann die Katze die Erkrankung nicht auf den Hund übertragen.
Bei der Leptospirose handelt es sich um eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch eine Reihe von Spiralbakterien (Spirochaeten) verursacht wird.
Zu der Familie dieser Bakterien zählen auch die Treponemen (Syphilis des Menschen) und Borrelien, die durch Zecken übertragen zu einer Borrelioseerkrankung führen können.
Diese weltweit vorkommenden Erreger befallen Tiere unabhängig vom Alter, sowohl unsere Haustiere wie Hunde, Schweine, Rinder als auch kleine Nager wie Ratten, Mäuse und wildlebende Tiere.
Der Mensch kann ebenfalls erkranken (Zoonose), verbreitet aber selbst keine Leptospiren.
Die Erreger überleben in feuchten Böden und in tierischen Wirten.
Die Aufnahme der Erreger erfolgt über die Schleimhäute oder kleine Hautwunden (Kontakt mit dem Harn kranker Hunde, Fleisch, kontaminierte Umgebung). Es erkranken Hunde aller Altersstufen.
Die Symptome, die im allgemeinen 5–20 Tage nach Ansteckung auftreten sind Fieber, Nachhandschwäche, Appetitlosigkeit und Durst. Später folgen Nierenentzündungen, Durchfall, Erbrechen und Gelbsucht. Eine Blutuntersuchung zur Absicherung der Diagnose ist möglich.
Die Tollwut ist schon aus der Antike bekannt. Rabies, der medizinische Fachterminus, kommt von lateinisch rabidus (verrückt).
Die Tollwut wird von einem Virus aus der Familie der Rhabdoviren übertragen. Alle Säugetiere und der Mensch können von diesem Virus infiziert werden.
Die Tollwut wird übertragen durch den Biss tollwütiger Tiere, seltener auch durch Kratzwunden, da das Virus mit dem Speichel ausgeschieden wird. Das Hauptreservoir für Tollwut sind freilebende Füchse, in zunehmendem Maße auch Marder.
Wenn sie einmal ausgebrochen ist, ist sie nicht heilbar, sondern führt zum Tode.
Daher gelten zur Bekämpfung der Tollwut besondere gesetzliche Vorschriften: Tiere, die krankheits- oder auch nur ansteckungsverdächtig sind, dürfen nicht behandelt werden.
Derjenige, der den Verdacht äußert, muss sofort den Amtstierarzt verständigen. Dieser interessiert sich nicht etwa für das Tier, sondern nur für den Impfpass.
Und jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: 1. Das Tier ist innerhalb der letzten 12 Monate gegen Tollwut geimpft, dann kommt es für drei Wochen in Quarantäne. Wenn es nach dieser Zeit noch lebt, war es nicht an Tollwut erkrankt und der Besitzer bekommt es wieder.
2. Das Tier hat keinen gültigen Impfpass.
In diesem Fall wird es von Amts wegen getötet und das Gehirn auf Tollwut untersucht, denn nur bei diesem Verfahren kann ein Ausbruch der Tollwut sicher nachgewiesen werden.
Die Krankheit äußert sich durch Verhaltensveränderungen wie Wasserscheu, Aggressivität oder auffallende Zahmheit, letzteres besonders bei Füchsen. Im Endstadium zeigen sich Krämpfe und Lähmungen.
Als Zwingerhusten wird ein Krankheitskomplex bezeichnet, der durch eine Reihe unterschiedlicher Erreger, Bakterien und Viren, verursacht wird.
Als Haupterreger des Zwingerhustens gilt das Canine Parainfluenzavirus, meist wird die virusbedingte Erkrankung dann durch eine hinzukommende bakterielle Infektion, vor allem durch das Bakterium Bordetella bronchiseptica, kompliziert.
Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion direkt von Tier zu Tier. Das Krankheitsbild ist gekennzeichnet durch trockenen, anfallsartig bellenden Husten, der über Wochen anhalten kann.
Im Anfangsstadium äußert sich die infektiöse Tracheobronchitis (Entzündung der Luftröhre und der Bronchien) oft nur unauffällig und unspezifisch mit allgemeiner Abgeschlagenheit des Tieres, mangelnder Leistungsfähigkeit, Fieber und einem trockenen, harten Husten.
Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu massiven Veränderungen der Schleimhäute und andauerndem, quälend keuchendem Husten und schwerer Lungenentzündung.
Der Zwingerhusten verläuft nur in sehr seltenen Fällen tödlich. Das Krankheitsbild kann sich jedoch trotz intensiver tierärztlicher Behandlung über Wochen hinziehen und sogar bleibende Schäden hinterlassen.
Der Borrelioseerreger, ein winziges Schraubenbakterium, wird nicht wie die zuvor genannten Krankheitserreger direkt von Hund zu Hund übertragen, sondern er benötigt einen Überträger, die Zecke. Außerdem können an Borreliose nicht nur Hunde, sondern auch Menschen, Pferde und viele Wildtiere erkranken.
Es gibt in Deutschland drei verschiedene Borrelienarten, aber nur gegen eine Art kann geimpft werden. Diese ist aber die bei weitem häufigste Art.
Als Symptome zeigen sich einige Wochen nach dem Biss wechselnde Lahmheiten durch schmerzhafte Gelenksentzündungen, meist an mehreren Gliedmaßen.
Nachgewiesen wird die Borreliose durch einen Bluttest, bei dem die Antikörperreaktion getestet wird. Daher ist es nicht möglich, zwischen einem Antikörperspiegel nach Impfung und einem Antikörperspiegel nach Infektion zu unterscheiden.
Man kann die Borreliose behandeln. Allerdings ist es häufig nicht möglich, alle Erreger abzutöten, da diese sich "verstecken", so dass man immer wieder mit Rückfällen rechnen muss.
Die Erkrankung tritt nach Wundinfektionen mit Clostridium tetani auf.
Ausgelöst wird die Krankheit allerdings nicht durch Clostridium tetani selbst, sondern durch bestimmte Toxine (Giftstoffe) des Erregers. Der Erreger kommt überall vor und kann alle Tierarten befallen, wobei nicht alle Tierarten gleich empfänglich sind. Eintrittspforten für den Erreger, bzw. seiner Sporen, stellen Wunden aller Art, z.B. Kastrations- oder Bisswunden, dar.
Das Toxin, welches der Erreger bildet, hat eine hohe Affinität zum Nervengewebe. Es gelangt über das periphere Nervengewebe in Richtung Rückenmark und Gehirn. Durch Störungen der Reizübermittlungen der Nerven kommt es zu Krämpfen, die durch von außen einwirkenden Reizen (Geräusche, Licht) noch verstärkt werden.
Der Hund zeigt eine starke Längsfältelung der Kopfhaut, eine Engstellung der Ohren sowie durch Spannung der Kaumuskeln sowie keine oder eine erschwerte Wasser- und Futteraufnahme. Gelegentlich werden auch generalisierte Tetanusformen beobachtet. Nach Überstehen der ersten Woche ist die Prognose relativ günstig. Die Genesung nimmt aber i.d.R. eine Dauer von 4–6 Wochen in Anspruch.
Grundimmunisierung Welpe
8. Lebenswoche |
12. Lebenswoche |
16. Lebenswoche |
15. Lebensmonat |
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Staupe (S) | ![]() |
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Hepatitis (H) | ![]() |
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Parvovirose (P) | ![]() |
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Parainfluenza (PI) | ![]() |
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Leptospirose (L) | ![]() |
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Tollwut | ![]() |
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Grundimmunisierung junger oder erwachsener Hund
- Zwei Impfungen gegen Staupe, Hepatitis, Parvovirose, Leptospirose und Tollwut im Abstand von 4 Wochen.
- 3. Impfung 12 Monate nach der 1. Impfung.
- gegen Tetanus und Borreliose wird nach einer Grundimmunisierung (2 Impfungen im Abstand von 4 Wochen) ebenfalls jährlich geimpft.
- die Grundimmunisierung sollte jedoch nicht zusammen mit der üblichen Kombinationsimpfung erfolgen.
Jährliche Wiederholung |
Ein- bis dreijährliche Wiederholung |
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Staupe (S) | ![]() |
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Hepatitis (H) | ![]() |
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Parvovirose (P) | ![]() |
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Parainfluenza (Pi) | ![]() |
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Leptospirose (L) | ![]() |
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Tpllwut (T) | ![]() |
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Tetanus | ![]() |
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Borreliose | ![]() |
Nach vollständiger Grundimmunisierung sollten die Impfungen gegen Staupe, Parvovirose, Hepatitis und Tollwut in ein- bis dreijährigen Abständen erfolgen. Gegen Leptospirose muss eine jährliche, gegebenenfalls sogar halbjährliche Wiederholungsimpfung erfolgen.
Gegen Parainfluenza, Tetanus und Borreliose wird ebenfalls jährlich geimpft. Für jeden Hund kann ein individuelles Impfschema erstellt werden.
Katzen
Erreger des Katzenschnupfen-Komplexes sind meist zwei Virusarten (Herpes- und Caliciviren), die durch direkten und indirekten Kontakt übertragen werden können.Einmal infizierte Katzen, die die akute Erkrankung überstanden haben, können das Virus über Jahre hin weiter ausscheiden und damit für die weitere Verbreitung sorgen.
Katzenschnupfen kann, trotz des harmlosen Namens, lebensbedrohlich sein, besonders für Welpen!
Die ersten Krankheitserscheinungen treten 2–5 Tage nach der Ansteckung auf. Die Erkrankung beginnt meist mit Niesen, Fieber und vermindertem Appetit, gefolgt von Entzündungen der Augen sowie der Nasen- und Maulschleimhaut. Bei ungünstigen Krankheitsverlauf können Lungenentzündungen auftreten. Schweratmigkeit und Erblindung können unheilbare Spätschäden sein.
Die Katzenseuche wird durch das Feline Panleukopenievirus verursacht, welches in der Umwelt äußerst widerstandsfähig ist und damit über Monate ansteckungsfähig bleibt. Das Virus ist verwandt, aber nicht identisch mit dem Erreger der Parvovirose der Hunde.
Die Übertragung erfolgt direkt von Tier zu Tier, aber auch indirekt, z.B. über kontaminierte Gegenstände. Man kann den Erreger sogar unter den Schuhsohlen mit hereintragen, daher besteht auch für reine Wohnungskatzen Ansteckungsgefahr.
Die ersten Krankheitserscheinungen treten im allgemeinen 3–9 Tage nach der Ansteckung auf. Als Symptome zeigen sich Fressunlust und hohes Fieber, später Erbrechen und meist blutiger Durchfall mit folgender hochgradiger Austrocknung. Besonders bei Katzenwelpen verläuft die Erkrankung vielfach tödlich.
Die Katzenleukose wird vom Katzenleukosevirus – auch Felines Leukosevirus (FeLV) genannt – verursacht. Erkrankte Katzen scheiden das Virus hauptsächlich über den Speichel, aber auch mit dem Kot und Urin aus. Katzen jeden Alters können angesteckt werden. Die Diagnose ist nur durch eine Blutuntersuchung zu sichern.
Das Katzenleukosevirus schwächt das Abwehrsystem der Katzen, wodurch die Neigung zu weiteren Infektionskrankheiten besteht. Dabei können außerordentlich viele verschiedene Symptome auftreten. Wann die Krankheit ausbricht, ist sehr unterschiedlich. Einige Katzen können nach einer Infektion jahrelang symptomlos bleiben, andererseits aber auch dann plötzlich erkranken.
Die Erkrankung verläuft in der Regel chronisch; Symptome treten jedoch häufig erst im fortgeschrittenen Krankheitsstadium auf. Es können häufige Infektionen, Tumoren an verschiedenen Körperstellen bzw. Organen, leichtes Fieber, Abmagerung, Appetitlosigkeit, Blutarmut oder Zahnfleischentzündungen auftreten.
Wird die Krankheit festgestellt, so sollte die Katze von anderen Katzen isoliert werden, um eine Übertragung zu verhindern. Die Leukose ist nicht heilbar und führt immer zum Tode!
... heißt in der Fachsprache Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) und wird von einem Coronavirus (FCoV) verursacht.
Die Infektion mit den FCo-Viren findet in der Regel in den ersten Lebenswochen über persistent infizierte Tiere statt oder aber sie erfolgt ausnahmsweise noch vor der Geburt. Auf einen Reiz (Stress) hin, kann das Virus mutieren und schließlich das Krankheitsbild der FIP hervorrufen. Eine direkte Übertragung des FIP-Virus von Katze zu Katze ist dagegen nur von untergeordneter Bedeutung.
Die Coronavirus-Infektion mit den meist avirulenten Stämmen verläuft in der Regel ohne Krankheitserscheinungen oder geht nur mit leichten Durchfällen und Schnupfensymptomen einher. Durch Mutationen kann ein virulentes FIP-Virus entstehen.
Die FIP beginnt mit unklaren Symptomen wie verminderter Futteraufnahme, Abmagerung oder wechselndem Fieber. Es kann aufgrund entzündlicher Prozesse zu Flüssigkeitsansammlungen in der Bauch- und/ oder Brusthöhle kommen. Die Symptome können, je nachdem welche Organe betroffen sind, sehr vielfältig sein.
Eine direkte Diagnosestellung ist nicht möglich, jedoch lässt Wahrscheinlichkeit der Diagnose FIP durch die Kombination verschiedener diagnostischer Möglichkeiten erhöhen.
Der Nachweis von Felinem Coronavirus (FCoV) in Punktat oder Liquor spricht für das Vorliegen einer FIP, vor allem wenn die Klinik und andere labordiagnostische Befunde (Serologie, klinische Chemie) in dieselbe Richtung weisen. Die Krankheit kann sich über Wochen und Monate hinziehen, endet aber immer tödlich.
Impfstoffe stehen seit 1995 zur Verfügung. Die Wirkung der Impfung ist umstritten. Bei Katzen über 16 Wochen, die bisher keinen Kontakt zu Coronaviren hatten, kann die Impfung unter Umständen einen gewissen Schutz bieten. Bei Tieren, die bereits Kontakt zu Coronaviren hatten, ist die Impfung wirkungslos.
... siehe Hund
Die FIV wird durch ein Virus verursacht, das sowohl mit dem Leukosevirus, aber auch mit dem AIDSVirus des Menschen eng verwandt ist.
Die Erreger schwächen das Abwehrsystem und lösen Folgeerkrankungen im Körper des betroffenen Lebewesens aus, die schließlich zum Tode führen können.
Daher bezeichnet man auch das Krankheitsbild bei der Katze ähnlich wie beim Menschen (AIDS = Acquired Immune Deficiency Syndrome) als Feline Acquired Immune Deficiency Syndrome (FAIDS). Das FIV-Virus kann nicht auf den Menschen übertragen werden!
Die Katzen werden über Bissverletzungen infiziert. Zwischen der Infektion und dem Krankheitsausbruch können Jahre liegen, die Symptome können sehr unterschiedlich sein: Entzündungen in der Maulhöhle mit Futterverweigerung durch die Schmerzen, Mattigkeit, vergrößerte Lymphknoten, Fieber, Durchfall.
Eine sichere Diagnose kann nur durch eine Blutuntersuchung gestellt werden. Eine Impfung oder Therapie ist nicht möglich, die Erkrankung führt immer zum Tode.
Grundimmunisierung Welpe
8. Lebenswoche |
12. Lebenswoche |
16. Lebenswoche |
15. Lebensmonat |
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Katzenschnupfen (RC) | ![]() |
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Katzenseuche (P) | ![]() |
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Tollwut (T) bei Freigängern |
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FIP (auch in 20. Lebenswoche) |
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Grundimmunisierung junge oder erwachsene Katze
- 2 Impfungen gegen Katzenschnupfen, Katzenseuche und gegebenenfalls Tollwut im Abstand von 4 Wochen.
- 3. Impfung 12 Monate nach der 1. Impfung.
- Gegen Leukose und FIP wird nach einer Grundimmunisierung (2 Impfungen im Abstand von 4 Wochen) ebenfalls jährlich geimpft.
- Vor der Impfung gegen Leukose ist ein FeLV-Antigentest durchzuführen. FeLV-positive Katzen werden nicht geimpft, da eine Impfung dann unwirksam ist.
Jährliche Wiederholung |
Ein- bis dreijährliche Wiederholung |
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Katzenschnupfen (RC) | ![]() |
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Katzenseuche (P) | ![]() |
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Tollwut (T) | ![]() |
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Leukose (L) | ![]() |
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FIP | ![]() |
Nach vollständiger Grundimmunisierung sollten die Impfungen gegen Katzenschnupfen, Katzenseuche und gegebenenfalls Tollwut in ein- bis dreijährigen Abständen erfolgen.
Gegen Leukose und FIP muss eine Wiederholungsimpfung erfolgen. Für jede Katze kann ein individuelles Impfschema erstellt werden.
Frettchen
... siehe Hund
Frettchen sind besonders empfänglich für das Staupevirus und vor allem bei Jungtieren kann die Erkrankung dramatisch und mit hohen Verlusten verlaufen.
In Deutschland gibt es nur einen Impfstoff der für die Impfung von Frettchen gegen Staupe zugelassen ist. Nach erfolgter Grundimmunisierung (2 Impfungen im Abstand von 4 Wochen) wird die Impfung jährlich wiederholt.
... siehe Hund
Wichtig zum Schutz von Tier und Mensch. Pflicht im Reiseverkehr!
... siehe Hund
Leptospirose-Infektionen beim Frettchen treten eigentlich nur auf, wenn die Tiere zur Ratten- oder Mäusejagd verwendet werden. Ein für Frettchen auf Wirksamkeit geprüfter, zugelassener Impfstoff ist nicht vorhanden. Ob die Impfstoffe für Hunde die Frettchen gegen Leptospirose schützen können, ist nicht bekannt.
... siehe Hund
Frettchen sind für diese Erkrankung nicht empfänglich, daher ist eine Impfung unnötig.
... siehe Hund
Die Aleutenkrankheit der Nerze wird durch Parvoviren hervorgerufen. In seltenen Fällen können Frettchen klinisch erkranken, allerdings ist weder bei Nerzen noch bei Frettchen eine Immunisierung gegen die Aleutenkrankheit möglich.
Die Nerzenteritis wird ebenfalls durch Parvoviren hervorgerufen. Diese haben eine große Ähnlichkeit zu Parvoviren der Katze, so dass diskutiert wird, ob es sich nicht um ein und dasselbe Virus handeln könnte. Frettchen sind für diese Erkrankung jedoch nicht empfänglich.
Die typische Parvovirose, wie sie bei Hunden und Katzen auftritt, wird beim Frettchen nicht beschrieben. Ob überhaupt eine Empfänglichkeit für canine und feline Parvoviren und damit die Notwendigkeit zur Impfung besteht, ist unklar.
Kaninchen
Seit 1952 breitet sich diese Viruserkrankung von Frankreich her über Europa aus.
Die Myxomatose oder "Kaninchenpest" wird durch ein Pockenvirus verursacht und tritt vor allem im Frühjahr und Sommer auf. Unsere Zucht- und Zierkaninchen sind dem Virus gegenüber ziemlich empfindlich und können durch Stechinsekten (Mücken oder Flöhe), die sich im frisch geschnittenen Gras versteckt halten und in die Wohnung eingeschleppt werden, infiziert werden.
Die akute Erkrankung äußert sich 3 bis 5 Tage nach der Ansteckung mit schwerer, eitriger Entzündung im Augen- Nasen- Lippen- und After-Genital-Bereich. In der Endphase verweigern die Tiere die Futter- und Wasseraufnahme. Am gesamten Körper, vor allem auf den Ohren sind deutlich knotige Veränderungen der Haut und Unterhaut zu sehen.
Die Infektion endet in den meisten Fällen mit dem Tod des Kaninchens!Bei milderem Verlauf bleiben die Entzündungen und Schwellungen aus, statt dessen bilden sich pockenartige Knötchen an Lippen, Ohren, Augenrändern und am Genitalbereich. Die Erkrankung geht mit Fruchtbarkeitsstörungen und unspezifischen Symptomen (z.B. leichter Schnupfen) einher.
Die Diagnose kann nur der Tierarzt / die Tierärztin vornehmen. Oft sind die klinischen Symptome schon ausreichend aussagekräftig. In einigen Fällen muss aber ein Abstrich oder eine Gewebeprobe für die Diagnosefindung genommen werden.
Obwohl bei der milderen Form in vielen Fällen eine Selbstheilung auftreten kann, handelt es sich um eine tödliche und ansteckende Erkrankung. Es kann vom Haustierarzt eine symptomatische Behandlung versucht werden, diese kann aber durchaus scheitern. Bei der akuten Form mit Schleimhautschwellung ist die Behandlung des betroffenen Tieres hoffnungslos.
Die Seuche trat zum ersten Mal bei Angorakaninchen auf, die in China 1984 an einer bis dahin unbekannten Infektionskrankheit erkrankt waren. Anschließend traten auch Infektionen bei Kaninchen in Europa und Amerika auf und forderten viele Todesopfer. Heute weiß man jedoch, dass die Krankheit auch vorher schon in Europa und Amerika existiert hat und nicht aus China eingeschleppt wurde.
Beim Erreger der RHD handelt es sich um ein Calicivirus. Die Infektion endet in den meisten Fällen mit dem Tod des Kaninchens!
Die Übertragung erfolgt mit Hilfe eines Vektors, beispielsweise Kaninchenflöhe, Mücken, Läuse oder Zecken. Eine indirekte Ansteckung über Grünfutter, Einstreu, Haare und Kot ist möglich, weil der Erreger tage- bis wochenlang ansteckungsfähig bleibt.
Die Krankheitssymptome beginnen 2 bis 3 Tage nach der Ansteckung. Die Tiere werden apathisch, zeigen Nasenbluten und neurologische Ausfallserscheinungen (Zwangsbewegungen, Gleichgewichtsstörungen). Auch plötzliche Todesfälle treten auf.
Die Erkrankung kann auch chronisch verlaufen, dabei zeigen die Kaninchen nur unspezifische Symptome wie vorübergehende Appetit- und Aktivitätseinschränkungen, manchmal auch leichte Kreislaufstörungen. Chronisch erkrankte Tiere sind nach wenigen Tagen wieder ohne Krankheitszeichen, können das Virus aber nach wie vor ausscheiden.
Die hämorrhagische Krankheit der Kaninchen, Rabbit Haemorrhagic Disease (RHD), ist seit den 1980er Jahren bekannt und wird durch ein Calicivirus, das RHDVirus (RHDV), verursacht. Seit 2010 ist eine weitere Variante, RHDV-2, bekannt. Beide Varianten können zu plötzlichen Todesfällen innerhalb von 12-36 Stunden nach dem Auftreten von Fieber und untypischen Krankheitsanzeichen mit Apathie und Fressunlust führen. Diese Anzeichen können teilweise mit respiratorischen (Atemwegs-) und neurologischen Erkrankungen sowie Blutungsneigung verbunden sein. Chronische Krankheitsverläufe sind eher selten. RHDV-2 ist anhand der Krankheitssymptome nicht von der klassischen RHD zu unterscheiden. Die Raten der Todesfälle variieren sehr (20-100 %) und hängen unter anderem stark vom Immunstatus, Alter und dem Allgemeinzustand der Tiere ab.
Es existiert im Gegensatz zu der Infektion mit den klassischen Stämmen keine Nestlingsimmunität bei Tieren, die jünger als 4-6 Wochen alt sind. Im Gegensatz zur klassischen RHD sind auch Feldhasen für RHDV-2 empfänglich.
Die Viren werden in erster Linie durch direkten Kontakt übertragen, eine Ansteckung ist allerdings auch über indirekten Kontakt und über Gegenstände möglich (Personen, Futter, Gerätschaften, Transportkäfige, indirekte Kontakte auf Ausstellungen, passive Übertragung durch Insekten u.a.m.). Eine wichtige Rolle spielen Kontakt zu Wildkaninchen und Grünfutter, das mit Ausscheidungen infizierter Wildkaninchen verunreinigt ist.
RHDV und RHDV-2 halten sich sehr gut in der Umwelt. Bei höheren Temperaturen (bis 50° Celsius) und Trockenheit bleiben die Viren über längere Zeit stabil, z. B. getrocknet bei Raumtemperatur mindestens über 15 Wochen. In Kadavern hält sich das Virus bei tiefen Temperaturen nachweislich 7 Monate.
Nach bisherigen Erfahrungen kann es das Erbgut des Virus in überlebenden Tieren teilweise über mehrere Wochen nachgewiesen werden. Ob Tiere tatsächlich Dauerausscheider von infektiösem Virus sein können, ist allerdings nicht experimentell nachgewiesen. Erfahrungsberichte zur Virusdynamik/ Re-Infektion in Kaninchenbeständen unterstützen die Annahme, dass es tatsächlich zur Infektion von neueingestallten Tieren durch Dauerausscheider kommen kann.
Derzeit sind in Deutschland Impfstoffe gegen die klassische RHD und gegen RHDV-2 zugelassen. Obwohl RHDV-2 sich flächendeckend in ganz Deutschland ausgebreitet hat, darf der Schutz gegen RHD nicht vernachlässigt werden, da die klassische RHD mitnichten ausgerottet ist. Um einen maximalen Impfschutz zu erhalten, ist unbedingt den aktuellen Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo vet) zu folgen. Diese sind im Internet verfügbar auf der Homepage vom Friedrich-Loeffler-Institut.
Der sogenannte "Ansteckende Kaninchenschnupfen" ist unter Züchtern gefürchtet, aber auch sehr unter Haus- und Heimkaninchen verbreitet.
Es erkranken Tiere jeder Altersklasse, die Haltungsbedingungen scheinen keine so große Rolle zu spielen, die Hygienebedingungen jedoch schon. Befindet sich ein Kaninchen, das an Schnupfen erkrankt ist, in einer Gruppe, so bleibt die Ansteckung der restlichen Tiere nur selten aus.
Für den ansteckenden Kaninchenschnupfen kommt eine Reihe von Keimen in Betracht. Am häufigsten sind Bakterien (Pasteurella multocida, Bordetella bronchiseptica) vertreten, aber auch Mykoplasmen und Viren werden diskutiert. Diese Keime können von anderen Haustieren auf das Kaninchen übertragen werden.
Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion von Tier zu Tier oder indirekt durch den Menschen. Unsaubere Stallungen begünstigen die Erkrankung erheblich!
Die Krankheit beginnt mit kurzem trockenem Niesen, wobei das Tier vom Allgemeinbefinden keine Veränderungen zeigt. Im fortschreitenden Verlauf tritt farblos schleimige Flüssigkeit aus der Nase aus und es kann zu einem vermehrten Speichelfluss kommen. Dieses Sekret wird dann zunehmend eitrig. Die Infektion kann Schäden am Herzmuskel verursachen und das angestrengte Atmen kann ein Lungenödem (Flüssigkeit in der Lunge) hervorrufen. Dies führt schließlich zum Tod.
Handelt es sich um ein Bestandsproblem in einer Kaninchenzucht, so sollten alle Tiere getötet werden. Dies ist notwendig da die Nasenhöhle des Kaninchens ein kompliziertes Geflecht aus feinsten Knochenlamellen bildet, das den Bakterien und anderen Keimen erstklassigen Unterschlupf bietet.
Beim Heimkaninchen sollten Keime aus der Nase gewonnen werden und nach Anfertigung eines Resistenztests mit Antibiotika behandelt werden. Mit dem Wiederauftreten der Symptome muss gerechnet werden, weil zum einen die vollständige Eliminierung aus den Nasennebenhöhlen nicht möglich ist und zum anderen Kaninchen Antibiotika nicht über einen langen Zeitraum vertragen.
Informieren Sie sich ausführlich über Schutzimpfungen und durch sie verhinderte Krankheiten in dieser PDF.