Kleintierpraxis am Großen Garten

Fachtierärztin Dr. med. vet. Kathrin von Jagemann
Zusatzbezeichnung Dermatologie

FAQ´S

Welche Arten von Impfungen gibt es?

Aktive Schutzimpfung:

Dabei werden dem Tier abgeschwächte oder abgetötete Krankheitserreger zugeführt, so dass es eine abgemilderte Form der Krankheit durchmacht und in deren Verlauf Antikörper bildet.
Diese Antikörper bzw. die Fähigkeit, Antikörper zu bilden, bleibt über längere Zeit erhalten, so dass der Hund Krankheitserreger abfangen und unschädlich machen kann, bevor eine Krankheit ausbrechen und den Körper schädigen kann. Diese Form der Impfung wird in der Regel vorbeugend bei gesunden Tieren durchgeführt.

Passive Schutzimpfung:

Wenn ein Tier Kontakt mit Krankheitserregern gehabt hat und zu befürchten ist, dass diese Krankheit bei ihm ausbrechen könnte, kann man bei manchen Krankheiten Antikörperpräparate anwenden, die dann die Erreger abfangen und abtöten. Das so behandelte Tier erkrankt zwar nicht, wird aber auch nicht in die Lage versetzt, selber Antikörper zu bilden.

Ist es sinnvoll, zu impfen?

Auch wenn Ihr Tier die optimale Pflege und Versorgung erhält, so können Sie doch nicht alle Krankheiten verhindern. Während sich Infektionen mit Bakterien sehr gut mit Antibiotika behandeln lassen, ist gegen Viruskrankheiten noch "kein Kraut gewachsen".

Einige dieser virusbedingten ansteckenden Krankheiten sind für Ihren Liebling überaus gefährlich, wenn sie einmal ausgebrochen sind. Die Behandlung von Viruserkrankungen ist meistens sehr schwierig bzw. aussichtslos, oder, wie bei Tollwut, verboten.

Bei nicht allen Krankheiten kommt es unmittelbar nach der Infektion auch zu sichtbaren Krankheitserscheinungen. Eine Infektion ohne Krankheitssymptome bezeichnet man auch als eine "klinisch inapparente Infektion". Problematisch daran ist, dass Tiere, die gesund erscheinen, aber infiziert sind, ständig Viren an andere Tiere weitergeben können. Eine frühzeitige Schutzimpfung bietet daher den einzigen Schutz gegen diese Erkrankungen. Die regelmäßige Wiederauffrischungsimpfung ist erforderlich, da die Fähigkeit, Antikörper zu bilden, mit der Zeit nachlässt und der Körper wieder an diese Fähigkeit "erinnert" werden muss.

Welche Nebenwirkungen gibt es?

Man muss unterscheiden zwischen normalen und überschießenden Nebenwirkungen. Zu den normalen Nebenwirkungen gehören Müdigkeit für einige Tage und eventuell Schwellungen und geringgradige Schmerzen an der Impfstelle, die einige Tage bis zu 2 Wochen anhalten können. In dieser Situation sollte man sein Tier schonen und alles etwas ruhiger angehen lassen.

Zu den überschießenden Nebenwirkungen zählen vor allem allergische Reaktionen gegen Bestandteile des Impfstoffes, nicht nur gegen die Erreger, sondern auch gegen Konservierungs- oder Hilfsstoffe.

Allergische Reaktionen äußern sich als Juckreiz an der Impfstelle oder am ganzen Körper, als unterschiedlich starke Schwellungen an einzelnen Körperteilen oder im schlimmsten Fall in Schockzuständen. Diese Reaktionen treten in der Regel in den ersten Stunden nach der Impfung auf.

Wenn man bei seinem Tier eine allergische Reaktion bemerkt, sollte man sich sofort mit seinem Tierarzt in Verbindung setzen.

Wie sollte ein Tier auf eine Impfung vorbereitet werden?

Grundsätzlich sollten nur gesunde Tiere geimpft werden, deshalb erfolgt vor jeder Impfung eine klinische Untersuchung, um die "Impffähigkeit" festzustellen. Im Rahmen dieser Untersuchung wird auch nach Behandlungen gegen Würmer und Flöhe gefragt, da auch Parasiten ein Tier schwächen und damit den Impferfolg in Frage stellen und die Möglichkeit von Nebenwirkungen erhöhen können.

Wann dürfen die Tiere nicht geimpft werden?


Generell sollten akut kranke oder stark verflohte oder verwurmte Tiere nicht geimpft werden, um einem bereits geschwächten Organismus nicht auch noch die Auseinandersetzung mit einem oder mehreren Krankheitserregern zuzumuten. In so einem Fall sollten erst die bestehenden Krankheiten behandelt werden und wenn das Tier dann wieder fit ist, kann es auch die Impfung gut vertragen.

Etwas anders sieht die Sache aus bei chronischen Krankheiten wie Gelenkbeschwerden, Haut-, Nieren-, Herz- und Leberkrankheiten oder Hormonstörungen wie z. B. Diabetes. Bei diesen Grundleiden kann in der Regel nach sorgfältiger Untersuchung normal geimpft werden.

Bei zehrenden Krankheiten wie Tumoren sind Nutzen und Risiko von Impfungen sorgfältig abzuwägen und man sollte im Zweifel eher auf die Impfung verzichten.


Eine weitere Frage sollte bei weiblichen Tieren einer etwa bestehenden Trächtigkeit gelten, denn manche Impfstoffe können in bestimmten Trächtigkeitsstadien die Welpen schädigen.


Informieren Sie sich ausführlich über Schutzimpfungen und durch sie verhinderte Krankheiten in dieser PDF.